dimOuniak Start

Für Liam ging wieder ein ganz normaler Arbeitstag los, oder wohl eher eine Arbeitsnacht. Wie gut, dass er ein Nachtmensch war und seinen Job voller Leidenschaft machte. Er konnte sich die Gesichter der ganzen notgeilen Säcke ansehen und wie sie sich wünschen, ihn doch mal mit nach Hause nehmen zu können, aber nein. Nur gucki, nicht grapschi. Ja, diese Leute zu sehen gab ihm doch jedes Mal einen herrlichen Kick. Er war begehrt und trieb jeden damit in den Wahnsinn, dass er nicht zu haben war. Und heute Nacht würde er das wieder tun. Pfiffe gingen los, als er auf die Bühne kam und sich auf seine Position stellte. Ohja, die Show konnte losgehen. Als die Musik begann zu spielen, war Liam in seinem Element. Er begann sich im Takt zu bewegen, und zu rekeln und er genoss es.

Nate sah ihm zu, wie sooft. Er genoss diese Ablenkung. Er trank langsam seinen Wein, ohne den Blick von Liam zu nehmen. Er pfiff nicht, das tat er nie, er hielt sich auch immer in den dunklen Ecken auf, damit er nicht zu sehr auffiel, denn bei diesem Publikum tat er es. Er war gepflegter und nicht so unangenehm wie die anderen hier. Und er hatte den Tänzer noch nie angemacht, noch nie versucht ihn anzufassen. Er liebte es einfach, ihn tanzen zu sehen, auch wenn er ihn niemals näher sehen würde, oder ihn gar kennenlernen. Aber das hatte er auch nie vorgehabt. Es war einfach nur ein schöner Moment.

Während Liam seinen Blick durch sein Publikum schweifen ließ, sah er auch wieder den fremden in der dunklen Ecke, abseits der Bühne. Er kam nicht oft her, doch wenn er es tat, fiel er Liam immer auf. Er hatte etwas mysteriöses an sich, was Liam ehrlich gesagt sehr neugierig machte, doch bisher war der Typ noch nicht auf ihn zugekommen. Gut, dann würde Liam eben zu ihm kommen. Er beendete seinen Tanz, sammelte dabei grinsend sein Trinkgeld ein, und klatschte auf die gierigen Finger, die versuchten ihn anzugrapschen. Zurück hinter der Bühne, zog Liam sich erstmal um und schlüpfte in ein Shirt und Jeans. Anschließend bestellte er beim Barkeeper ein Gläschen Wein und ein gemischtes Gesöff für sich, bevor er vor den Tisch des Fremden trat, und diesen anlächelte. "Darf ich mich setzen?" fragt er, mit beiden Gläsern in den Händen.

Als der Tanz vorbei war, wollte Nate sich auf den Weg machen. Er trank schnell seinen Wein aus und war dann schon am Sprung als ihn eine Stimme aus seinen Gedanken riss. Innerlich war er erschrocken, äußerlich blieb er aber ganz ruhig. Da stand er vor ihm: Das erste Wesen seit Jahrhunderten, dass ihn anzog und er konnte ihn nicht haben. Die anderen... sie würden es nicht akzeptieren. Aber sie waren nicht hier. Nate überlegte kurz, nickte dann aber "Es würde mich freuen" Er deutete auf den freien Platz und würde nun wohl auch noch hier bleiben. Wie konnte er zu der Nähe von Liam auch nein sagen?

Liam freute sich daran, den mysteriösen Fremden am gehen gehindert zu haben und setzte sich ihm gegenüber. "Ich habe mir die Freiheit genommen, Ihnen noch ein Gläschen zu bringen. Rotwein, richtig?" Dabei stellte er das Glas vor ihm auf den Tisch, während sein Gast sich ebenfalls wieder setzte. "Sie sind mir schon öfters aufgefallen, und heute musste ich Sie einfach ansprechen. Verraten Sie mir Ihren Namen?" Neugierig legte Liam seinen Kopf schief. War er diesem Mann vielleicht auch schon mal auf der Straße begegnet? Unmöglich. Daran könnte er sich erinnern, daran MÜSSTE er sich erinnern. Dieser Mann war viel zu auffallend um ihn zu vergessen. "Was führt Sie denn mindestens einmal die Woche in unseren Club?"

"Vielen Dank dafür, ich werde mich bei gelegenheit revanchieren, ja, den trinke ich am liebsten" Nate lächelte ihn leicht an. Das Lächeln stand ihm wirklich gut. "Mein Name ist Nathan und ihrer?" Man konnte nie wissen, ob sie mit einem Künstlernamen auftraten oder nicht, es war ihm aber eigentlich egal. Der Name war unwichtig, die Person zählte und er war... einfach nur toll "Der selbe Grund wie viele andere hier" Er sah in den Raum, es waren einige Blicke auf sie gerichtet, dann sah er wieder zu Liam "Sie". Er war nicht schüchtern, daher sah er keinen Grund es irgendwie zu verstecken.

"Nathan... das klingt nach einem starken Namen. Ich heiße Liam, aber das wussten Sie sicher bereits." Liam nahm einen kleinen Schluck von seinem fruchtigen Drink und beobachtete Nathan, wie er seinen Blick umherschweifen ließ. Das musste er nicht tun, um zu wissen, dass so ziemlich jedes Augenpaar auf sie gerichtet war. Und Liam musste zugeben, Nathans Antwort gefiel ihm besser, als das Wissen, von jedem anderen in diesem Club gewollt zu werden. "Das freut mich zu hören, dann mache ich meinen Job wohl sehr gut. Dann sehen Sie mir also gern zu beim Tanzen?"

"Ja, aber ich dachte es ist angebracht zu fragen" Nate lächelte sanft. Er mochte wohl auch den Charakter des Mannes, immerhin entschied er das immer sehr schnell. "Sie mögen lieber süße Sachen?" Er deutete auf den Drink, den Liam vor sich hatte. Auf seine Frage hin nickte Liam "Es ist oft das Highlight meiner woche, wenn ich so ehrlich sein darf" Er nahm einen Schluck Wein "Sie scheinen sich da oben richtig wohl zu fühlen und das ist schön zu sehen, diese... vollkommene Zufriedenheit in ihrem Gesicht" Er sah ihn an. Im vergleich zu ihm, war er noch ein Baby... aber es gab wohl kaum jemandem in seinem Alter.

Liam entschied wohl ebenso schnell, dass ihm der Charakter von Nathan gefiel. Er mochte diese Unterhaltung, sie war ungezwungen, kein dämliches, billiges Gespräch mit einem aufgegeilten Idioten, der seine Finger nicht bei sich behalten konnte. "Fruchtige Sachen eher." Liam sah kurz zu seinem fruchtig-bunten Getränk und lächelte dabei. Diesem interessanten Mann die Woche zu versüßen machte Liam richtig stolz, auch das Lob, welches er für sein Tanzen bekam, streichelte sein Ego auf angenehme Weise. "Ich denke, Sie sind der erste und einzige, der das bisher gesehen hat, Nathan. Ja, ich tanze für mein Leben gern." Leicht grinsend neigte er sich vor, Nathan entgegen. "Es gefällt mir, die Begierde in den Augen der Leute zu sehen, diese Begierde zu sein. Doch niemals mehr."

Fruchtig war vermerkt. Das würde er sicher noch brauchen. "Ich dachte icht, dass man es übersehen konnte" Er lächelte Liam sanft an. Natürlich, empfand auch Nate den Tanz als erotisch und anziehend, aber vermutlich anders als die anderen. Er fand den Menschen anziehend und nicht den Körper. Er wollte gerne mehr von ihm wissen. Nate musste bei dem Geständnis leicht lachen, es war aber kein wertendes Lachen "Das machen Sie gut, alle hier liegen ihnen zu Füßen... aber haben sie nie Angst? Ich habe schon schlimme Dinge gesehen, die aus Begierde wachsen können" Es war echte Sorge, nicht nur so dahin gesagt. Er sah wieder in den Raum "Hier sind viele, denen ich so manches Zutraue" Dann sah er wieder diesen schönen Mann an "Ich hätte Angst, muss ich zugeben"

Nathan wurde immer interessanter. Der erste, der Liam tanzen sah und nicht einfach seinen Körper. Er fühlte sich wohl dabei, mit diesem Fremden zu sprechen, daher war er wohl umso erleichterter, dass er ihn angesprochen hatte. Wer weiß, vielleicht wäre er beim nächsten Mal nicht mehr aufgekreuzt, und Liam hätte jede Chance verstreichen lassen.
"Anfangs hatte ich Angst, ja. Aber wissen Sie, Dinge die wir aus Begierde tun, zeigen doch nur, dass wir unsere eigenen Sklaven sind. Warum also sollte ich wütend auf Menschen sein, die zu schwach waren, sich von ihren eigenen Ketten und ihrer primitiven Gier zu befreien? Sie scheinen sich schon sehr lange davon gelöst zu haben. Sie sehen die Dinge anders."

"Das ist eine erstaunliche Einstellung" Der junge Mann wurde immer interessanter für Nate. Er war sehr erwachsen für sein Alter. Er sah ihn an, sein blick war sanft, dann lächelte er wieder "Wissen Sie... ich bin vermutlich doppelt so alt wie sie, ich habe mich während meinem Leben von vielem gelöst... manches muss man loslassen können, damit man nicht daran zerbricht. Aber das kennen Sie ja sicher" Er war froh, dass Liam ihn angesprochen hatte. Er hatte selten mit so einem Menschen geredet, er war einfach nur... furchtlos, ganz anders als Nate. Er nahm wieder einen Schluck "Wollen Sie?" Er bot ihm an zu kosten. Vielleicht mochte er Wein ja auch.

"Wissen sie, so alt sehen sie nicht aus, doch man sieht ihnen an, dass sie schon vieles erlebt und gesehen haben." Liam hatte eigentlich immer geglaubt, dass nur er so denken würde, doch Nathan überraschte ihn erneut. "Sie sprechen wie jemand, der vieles verloren hat, oder Angst hat, alles zu verlieren." Liam sah ihm in die Augen, als könnte ihm nichts, was er sehen könnte, Angst machen, während Nathan ihm sein Glas anbot. "Sehr gern." Liam trank den Wein direkt aus Nathans Hand und ließ sich den Geschmack auf der Zunge zergehen. "Beim ersten Schluck schmeckt er ernst und herb, schon fast schwer. Lässt man sich aber auf ihn ein, hat er einen intensiven bittersüßen Geschmack. Wie ein Versprechen auf mehr. Er passt zu ihnen."

"Ja, ich habe mich ganz gut gehalten" Nate versuchte sich nun an einem Grinsen, aber es gelang ihm nicht so gut. Liams nächste Aussage bestätigte er mit einem nicken "Beides" Nun lächelte er wieder. Etwas erstaunt war er, als Liam direkt aus seiner Hand trank, das lächeln blieb "Ich wurde noch nie so chamant mit einem Wein verglichen, vielen Dank" Solche Komplimente nahm er nur zu gerne an. Er konnte seinen Blick nicht von ihm nehmen, es gab so viel zu entdecken "Sie sind bemerkenswert, wissen Sie das?" Er konnte es nicht anders beschreiben. Liam war einer... er könnte ihn leicht um den Finger wickeln.

Liam musste leise lachen, als sich Nathan für das Kompliment bedankte. Sehr gut, er hatte also verstanden, was Liam sagen wollte. Obwohl er diesen Mann nicht kannte, konnte er bei diesem ehrlicher sein, als bei so manch anderen, die er Freunde nannte. Nathan schien es wohl mit Liam genauso zu gehen. "Dann habe ich Sie also beeindruckt?" Lächelnd legte er seinen Kopf schief und er könnte schwören, dass die Luft zwischen ihnen förmlich elektrisierend war. Nathans intensiver Blick brachte Liam innerlich zum Keuchen. Völlig egal wie klein auch nur eine einzige Gesichtsregung sein könnte, seinem Gegenüber würde sie wohl nicht entgehen. Liam fühlte sich nackt, vor Nathan völlig entblößt und er empfand es als... unheimlich erregend. Eine leise Forderung drängte sich in seinen Kopf, sich über den verdammten Tisch zu beugen, die verdammten Gläser vom Tisch zu fegen und diesen verdammt interessanten Mann zu küssen, bis dieser aus den Schuhen kippte.
Liam wandte den Blick ab, starrte in sein Glas und strafte sich selbst für diese Bilder. Nun war er nicht besser als diese dreckigen Kerle um ihn herum. In Nathans Augen funkelte Interesse, aber keine blinde Begierde, wie sie jetzt wohl in Liams eigenem Blick stand. //Du bist so dämlich// fauchte er sich selbst an und nahm einen großen Schluck seines Drinks, bevor er wieder zur Bühne sah, auf welcher sich inzwischen ein junger Kerl in seinem Alter rekelte. Diesem Möchtegern zuzusehen war für Liam unerträglich, weshalb er sich wieder zu Nathan wandte, welcher seinem Blick wohl gefolgt war und zur Bühne sah. "Werden Sie wieder kommen und mir weiterhin zusehen?" Nathans intensiver Blick traf ihn wieder mit voller Wucht und ließ ihn leise schlucken.

Nate sah Liam an. Er war begeistert von ihm. Wie leicht alles bei ihm aussah, er genoss sein Leben einfach und zwar voll und ganz. Es war einfach nur beeindruckend. "Das haben Sie" Er lächelte sanft. Wie könnte er auch nicht? Es funkte zwischen ihnen und zwar Richtig //Das bildest du dir nur ein, wie könnte einer wie er jemals etwas von jemandem wie dir wollen? Du bist es nicht wert// Zweifel machte sich in ihm breit und er atmete tief durch, jetzt nur nicht verunsichern lassen. Er sah ihn einen Moment lang an, er wollte ihn haben, ihn kennenlernen, ihn an sich binden. So viele Gedanken drehten sich in seinem Kopf.
Dann verändete er seine Blickrichtung, zum glück. Nate machte schnell einen Schluck zu seinem Wein. Dann folgte er seinem Blick. Er sah zu dem neuen tänzer und dann wieder zu Liam "Er ist nicht so gut wie Sie es sind" Dann musste er lächeln "Natürlich, Sie sind das Highlight meiner Woche, das werde ich mir nicht entgehen lassen" Dann wanderte sein Blick auf die Uhr. "Es ist wirklich spät... soll ich Sie nach Hause fahren?" Er hatte dabei keinerlei hintergedanken.

Nathans Antwort freute Liam, weshalb er wieder zu lächeln begann. Er würde Nathan nur zu gern noch mehr die Woche versüßen, aber das ging leider nicht, ohne dass sie sofort im Bett landen, und Liam hatte sich eigentlich geschworen, sich nie wieder die Fesseln anzulegen und nach einer anderen Person zu lechzen. Lieber sollten sich alle nach ihm verzehren. "Wie spät ist es denn schon? Hab ich schon Feierabend?" ohne zu fragen, zog er Nathans Arm auf seine Tischhälfte und sah auf die Uhr, während er seine Hand festhielt. "Wie doch die Zeit vergeht, wenn man sich amüsiert." Liam lehnte sich auf dem bequemen Rundsofa zurück, ohne Nathan loszulassen und sah ihn schief grinsend an. Was erwarten Sie denn als Gegenleistung, wenn ich ja sage?" Als wäre es nur nebenbei, spielte er mit Nathans Fingern und war wirklich versucht an einem davon zu saugen und zu knabbern.

Nate hatte nicht vor mit ihm zu schlafen, er sah sich einfach als zu unwürdig für Liam. Aber er könnte ihn lieben... da war er sich sicher. Sein Herz setzte einen Schlag aus, als er einfach Nates Hand nahm. Seine Hände waren si warm und weich... das hätte er nicht erwartet. Die Uhr die Nate am Handgelenk trug war vermutlich genug wert, um Liams Miete zu bezahlen. "Da haben Sie recht" Er lächelte sanft und beobachtete diese Schönheit. "Gar nichts" Er antwortete wahrheitsgemäß, warum hätte er auch nicht sollen. "Ich könnte es mir nur nicht verzeihen, wenn Ihnen auf dem Heimweg etwas passiert" Er ließ ihn seine Hand halten, er würde sie ihm niemals wegnehmen, dazu genoss er die Nähe viel zu sehr.

Der Wert der Uhr entging Liam nicht, und auch wenn er damit einige Probleme lösen könnte, war er kein Dieb. Vielleicht war er alles andere, aber kein Dieb. Dass Nathan nicht ein mal Angst hatte, Liam könnte ihm die Uhr vom Handgelenk reißen, war einfach schon zu süß. So naiv hätte er den großen Kerl vor sich nicht eingeschätzt. Auch dass er so besorgt um Liams Sicherheit war, obwohl sie sich nicht kannten... Der Typ war schon ein eigenartiges Exemplar seines Geschlechts. "Aber was wenn ich sage, dass ich Hintergedanken habe?" Ganz schlechte Idee das zu sagen. Wenn Liam mit ihm nicht im Bett landen wollte, sollte er endlich aufhören zu flirten. Ansonsten hätte er wohl einen Fan weniger, wenn er Nathans freudiger Erwartung vor seiner Wohnungstür einen Dämpfer verpasste. //Worüber machst du dir eigentlich sorgen? Dieser Kerl ist doch sowieso zu professionell um auch nur einen Fuß über deine Türschwelle zu setzen.// Ohne seine Antwort abzuwarten, leerte Liam seinen Drink, stand auf und ließ dabei Nathans Hand los. "Dann werde ich mal meine Sachen von hinten holen und meinem Boss bescheid sagen." Und natürlich seinen Verdienst für diese Nacht abholen.
Liam verließ den Barbereich und verschwand hinter die Bühne. Wenn er Nathan mit seiner Frage verschreckt hatte, hatte er jetzt genügend Zeit um sich unbemerkt aus dem Staub zu machen und Liam selbst konnte gespannt sein, ob sein Bodyguard auf ihn warten würde.

Die Antwort auf seine Aussage überraschte ihn jetzt doch etwas, er blinzelte. Nate öffnete seinen Mund und wollte ihm antworten, da verschwand Liam schon in den hinteren Bereich. Nate sah ihm nach //Er ist weg, du kannst hier solange warten wie du willst, er wird nicht zu jemandem wie dir zurückkommen// Nate schüttelte seinen Kopf und stand auf. Er würde warten, egal was die Absichten von Liam waren. Er konnte sich gut wehren, wenn er ihn Angreifen sollte. Nate zog sich seinen Mantel an. Auch der war nicht gerade billig und er passte perfekt. Maßanfertigung eben, bei seinen Proportionen konnte er nicht einfach überall einkaufen gehen. Er ging zur Tür und wartete dort auf Liam. als er ihn kommen sah, lächelte er ihn an, ohne sich seine Erleichterung anmerken zu lassen, Zweifen hatte nicht recht gehabt. "Alles erledigt?"
Er brachte Liam zu seinem Auto. Und wad für ein Auto es war, ein schnittiger Sportwagen. Auch diesess war eine spezialanfertigung extra für ihn. Autos waren, neben Liam, seine Schwäche. Sie ließen ihn nie Zweifeln. "Wo soll es hingehen?" ER öffnete die Beifahrertür für Liam und wartete auf die Adresse.

Als Nathan ihn zu einem Sportwagen führte, der überhaupt nicht ins Umfeld passte, und heraus stach wie ein weißer Fleck auf schwarzer Wand, musste Liam erstmal kurz stocken. Dieser Kerl musste doch Millionär sein! Eine schweine-teure Uhr, deren Hersteller es wohl nicht einmal nötig hatte, Werbung zu anzubringen, diese Wahnsinns-Karre, und Nathans Art im Allgemeinen! Liams Blick wanderte zu dem grauhaarigen. Ist er etwa einer von dieser Sorte, der an nichts mehr Freude empfindet, nur noch an dem windenden Körper eines Rotlicht-Jüngling? Nathan hatte ja von Anfang an einen mysteriösen Eindruck gemacht, aber jetzt war es Liam völlig unmöglich ihn einzuschätzen. Diese Tatsache brachte sein Wut in Wallung, das versprach aufregend zu werden.
"Und ich dachte immer, ich müsste mich verkaufen, um wenigstens einmal in so einem Schlitten sitzen zu dürfen." lachte er und ging zur Beifahrer Seite, wartete, bis Nathan aufgesperrt hatte. Liam selbst konnte sich ein Auto nicht mal im entferntesten leisten! Ja, er verdiente schon angemessen, aber das Geld ging eigentlich nur für Wohnung, Schulden und Lebensmittel drauf. Oh, und für Arbeitskleidung.

Nate lachte leise "Nein, das musst du nicht, glaub mir. Vielleicht lass ich dich auch mal fahren" Er lächelte sanft. Nachdem Liam im Wagen saß, stieg auch Nate ein und fuhr los. Liam hatte ihm gesagt, wo er ihn hinbringen sollte "In dieser Gegend war ich noch nie" Er sah sich um und wurde dann leise "Musst du schon nach hause? Ich bin irgendwie hungrig. Lust nochwas Essen zu gehen?" Er hoffte, dass es Liam nicht zu viel war, er würde auch ein nein einfach so akzeptieren. Immerhin war er für den Jungen ein Fremder. //Er findet dich abstoßend, würde doch nie länger bei dir bleiben als nötig. Er ist nur nett, weil du ihm Geld bringst// Nate atmete durch und schloß einen Moment seine Augen, nur um gleich wieder auf die Straße zu sehen. Er wartete auf Liams antwort.

Ohne zu zögern, antwortete Liam ihm auf seine Frage. "Klar, gerne." Dabei sah er frech lächelnd zu ihm. "Aber dann bräuchte ich erstrecht eine Dusche, also wie wär es, wenn wir es so machen: Du lässt mich vor meiner Tür raus, ich spring unter die Dusche, zieh mir was frisches an und komme dann wieder runter." Er würde Nathan nicht in seine Wohnung lassen. Zwar hatte er gefallen an ihm, aber sie unterhielten sich doch erst seit diesem Abend miteinander. Nicht, dass er Nate zutrauen würde, er könnte über Liam herfallen, sobald er ihn in seine eigenen vier Wände lässt, aber ihm war einfach trotzdem wohler dabei. "Ich lasse dir als Sicherheit sogar meine Jacke hier." Kaum hatte er das gesagt, zog Liam sich diese bereits aus und warf sie hinter sich auf die Rückbank. "Also was sagst du, Nathan?" fragte er ihn nun einladend lächelnd und lehnte sich in seinem Sitz zurück.

Nate nickte lächelnt, er hatte nicht damit gerechnet, mit ihm in die Wohnung zu kommen. "Ich werde warten" Er sah ihn sanft an. Wie gerne er ihn an seiner Seite hätte. Als seinen Partner. Schnell kamen ihm jedoch Zweifel. Liam würde ihn nie haben wollen, er konnte etwas so viel besseres als ihn finden. Aber diese kurze Zeit, bevor er etwas besseres fand, würde er gerne bei hm bleiben. Er blieb vor dem Haus stehen und sah ihm nach, als er nach oben verschwand. Er rief während er wartete in seinem Lieblings Restaurant an und reservierte seinen üblichen Tisch.
Liam brauchte länger als Nate es gedacht hatte. Zweifel machten sich wieder breit. Liam würde nicht mehr kommen. Aber da sah er ihn wieder. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Fühlst du dich besser?" dann fuhren sie los und er brachte ihn ins Restaurant, wo sie zu ihrem Tisch geführt wurden. Es war alles sehr teuer und edel. In der Speisekarte standen keine Preise. Aber dafür gab es alles, was man sich wünschen konnte "Ich hoffe du findest dir hier was" Nate lächelte Liam sanft an. Er könnte wirklich alles von ihm haben, egal was.

Liam war eigentlich wirklich schnell beim Duschen, aber ausgerechnet jetzt verbrachte er die meiste Zeit damit, sich Gedanken zu machen, ob er es heute Nacht soweit kommen lassen sollte oder nicht. Schließlich war von seiner Entscheidung gerade seine gesamte Pflege abhängig. Sich vorbereiten oder nicht?
Schließlich entschied er sich doch dagegen, aber er musste zugeben, bisher hatte ihn kein Mann so in Versuchung gebracht, seine Keuschheit über Bord zu werfen. Vor allem war es interessant für Liam, dass er Nathans Part überhaupt nicht einschätzen konnte, was ihn dann doch ziemlich neugierig machte. //Nein! Du hast dir dein Wort gegeben, verliere nicht gleich wegen einem Fremden in der ersten Nacht deine Haltung!// mahnte er sich selbst, zog sich hastig etwas an und... naja... hastig. Was zum Teufel sollte er anziehen? Er schätzte Nathan nicht gerade als jemanden ein, der mit ihm zu einer Burgerbude fahren würde... Vermutlich hatte er gerade irgendwas feines, nobles im Kopf... Verdammt! Nach dem Liam weitere 10 Minuten damit vergeudet hatte, in seinem recht überschaubarem Schrank herum zu wühlen, entschied er sich für dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd, dessen oberste Knöpfe er aber offen ließ. Hemden waren wirklich nicht seine Welt. Ständig rutschten sie aus der Hose, waren steif und mussten gebügelt werden, wenn man sie nur schief ansah.
Bevor Liam sich wieder auf den Weg zu Nathan machte, checkte er noch sein Spiegelbild ab... und entschied, dass das HEmd in der Hose absolut spießig aussah und entschied sich prompt, es über den Hosenbund zu tragen. Ohja, viel besser. Und mit seiner Lederjacke, die er ja bei Nathan im Auto gelassen hatte, würde er auch bei weitem nicht mehr so übertrieben aussehen.
Nun endlich zufrieden, huschte er die Treppen hinunter so schnell er konnte, und stieg wieder bei Nathan ein. "Viel besser, nichts geht über eine frische Dusche" beantwortete er Nathans frage, und sie fuhren los. Zum Glück, denn Liam war wirklich am Verhungern.

Dass Nathan (wie gesagt) nicht in einer Burgerbude essen würde, damit hatte Liam ja schon gerechnet, aber hier?! Allein schon der Kellner schien mehr zu verdienen, als Liam in einem Monat... und er hatte bis eben das Gefühl gut zu verdienen! Von der noblen Umgebung nun wirklich eingeschüchtert, lief er stumm hinter Nathan her. Bis vor ein paar Minuten hatte Liam Angst gehabt, overdressed zu sein, aber jetzt... selbst mit Fliege und Jackett hätte es nicht gereicht! Der nächste Schock kam mit der Speisekarte. Keine Preise, Speisen und Wörter, die er nicht einmal kannte! Etwas hilflos sah er über den Rand der Speisekarte zu Nathan und sprach nur ganz leise: "Von 90% weiß ich nicht einmal was es ist."